1400 Kilometer an Weihnachten

An Weihnachten 1000 Kilometer zu fliegen, das ist ein tolles Geschenk für jeden Piloten. Diesen Wunsch haben sich vier Piloten mit über 1100 Kilometern an einem Tag mit unverhofften Möglichkeiten erfüllt. Simon Schröder und Max Schäfer flogen ganze 1400 Kilometer mit der EB28 an Heiligabend. Im folgenden berichten sie gemeinsam über ihren Flug.

„Hallo zusammen. Wir beiden sind das erste Mal seit langem zusammen geflogen und hatten einen super Tag, der aber erst recht spät losging.

Im Nordwesten vermuteten wir Feuchtigkeitsreste und nachdem wir zwei Bärte auf gute Höhe gekurbelt sind, sahen wir schon die ersten sich bildenen Wolken bei Rehoboth. Dort, im Norwesten Bitterwassers haben wir die Wolkenlinie dann voll ausgeflogen und sind mit Rückenwind bis Mata Mata (Namibisch-Südafrikanischer Grenzübergang) und noch ein Stück in Südafrika eingeflogen.

Auf dem Schenkel zurück nach Nordwesten mussten wir zusehen, dass wir den Thermikanschluss entlang der Wolkenlinie nicht verlieren. Wir brauchten also etwas Höhe und wurden an der entscheidenen Stellle mit einem 7 Meter Bart wieder ins Rennen gebracht.

Am späten Nachmittag/Abend hatten Gewitterzellen die Situation um Bitterwasser herum etwas kompliziert gemacht. Wegen Regenfällen und starkem Wind wäre die Landung zwischenzeitig echt schwierig gewesen. Wir waren schon in der Nähe und konnten gut beobachten, wie sich das Zentrum der Wetterzelle langsam nach Osten verschob. Eine ziemlich gut tragende Schauerlinie hat sich gebildet, vor der wir entlang geflogen sind: Nur im Geradeausflug haben wir 400 Meter an Höhe gewonnen, wie wenn man Fahrstuhl fährt!

Die Linie sind wir auf- und wieder südlich abgeflogen um das schlechte Wetter um Bitterwasser herum abzuwarten. Die Ahnung, dass wir 1400 Kilometer vollmachen könnten, ist uns da langsam gekommen. In dem letztem Schenkel konnten wir dann unsere Höhe mit 210 km/h abgleiten.

Zur Landung war das Wetter abgezogen. Wir konnten also sicher und problemlos landen. Mit Teamwork haben wir die 1400 Killometer an diesem überraschend guten, aber anspruchsvollen Tag gemeistert.

Weil ja einige später nach dem Gewitter zur Landung reinkamen, wurde die Weihnachtsfeier nach hinten verschoben. Wir konnten direkt in die Feier einsteigen und zusammen mit allen das Weihnachtsessen genießen und den tollen Tag feiern.“

Der Flug war übrigens der nach Distanz längste Flug von Max und Simon. „Und das an Heiligabend!“

 
Eine ruhige Landung nach 1.400km.

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Gute Nachricht

Auf der Website der SSN (Soaring Society of Namibia) steht, dass Piloten mit einer SPL-Lizenz in Verbindung mit einem gültigen LAPL-Medical in Namibia Segelflugzeuge mit europäischer Zulassung fliegen dürfen. Bisher war das aufwendigere Klasse 2 ICAO Medical notwendig. Die SSN weist darauf hin, dass für Nachbarländer wie Botswana oder Südafrika keine endgültige, gültige Aussage getroffen werden kann.

Für Segelflugzeugbesitzer: Bitte erkundigen Sie sich bei Ihrer Versicherungsgesellschaft, ob dies mit Ihrem Versicherungsvertrag übereinstimmt.

Http://www.ssn.org.na

Die Segelflugsaison in Bitterwasser dreht noch einmal richtig auf

Obwohl Mitte Januar die Saison in Bitterwasser dem Ende entgegenzugehen scheint, zeigt sich das Wetter von seiner besten Seite. Piloten aus aller Welt genießen beeindruckende Thermik, atemberaubende Streckenflüge über 1000 km und eine einzigartige Gemeinschaft.