Statt Starthelfer mal ein 1200er

Jeremias Kauenas (49) ist eine feste Größe in Bitterwasser. Seit Jahren sorgt er als Chef der Grid Boys mit dem Flight Office für einen reibungslosen Flugbetrieb. Gleich im neuen Jahr drehte er den Spieß mal um und stieg zu Reinhard Schramme ins EB28-Cockpit.

Auf dem Flug lernte er viel von Namibia und dem Nachbarland Botswana kennen. Die OLC-Wertung wies am Abend 1225 Kilometer aus mit dem Abstecher bis südlich Kaa tief in Botswana. Jeremias: „Ein toller Flug.“ Das Delfinieren unter den langgestreckten Wolkenstraßen hat er dabei schon mal geübt.
Es war auch nicht sein erster Mitflug, auch nicht der mit einer EB28. Weihnachten 2014 flog er mit Fabian Siebenwurst schon einmal ein Tausender. Diesmal war es ein Jubiläumsgeschenk: Seit 25 Jahren ist Jeremias in Bitterwasser dabei.
Jeremias Tag beginnt früh an der Tankstelle mit dem Avgas-Nachschub für die Eigenstarter. Im namibischen Winter, im September bis in den Oktober hinein, sitzt er Stunden und Tage auf dem Traktor und walzt für die neue Saison die Pfanne, damit die Gäste ihren Flugplatz wieder in gewohnt guter Form vorfinden. Während der Saison ist sein Tag mit den letzten Landungen noch nicht abgeschlossen und die erfolgen oft erst kurz vor Acht. Sonnenuntergang ist jetzt Anfang Januar um 19:43 Uhr. 15 Minuten später muss jeder gelandet sein, denn dann ist es schnell Nacht, aber bis dahin kosten viele die Tage aus.
Foto: Jeremias im Rückholwagen. Damit sind die Grid Boys gleich nach dem Ausrollen der Segelflugzeuge für den Transport zur Stelle.

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Die Segelflugsaison in Bitterwasser dreht noch einmal richtig auf

Obwohl Mitte Januar die Saison in Bitterwasser dem Ende entgegenzugehen scheint, zeigt sich das Wetter von seiner besten Seite. Piloten aus aller Welt genießen beeindruckende Thermik, atemberaubende Streckenflüge über 1000 km und eine einzigartige Gemeinschaft.

1250 km-Palme für Dmitry Borovyk und Anton Minskii

Die letzte Saison 2023/24 endete mit einem spektakulären Highlight für Dmitry Borovyk und Anton Minskii: Am allerletzten Tag gelang es ihnen, drei deklarierte Wendepunkte zu umfliegen und eine beeindruckende Strecke von 1250 Kilometern zurückzulegen. Mit dieser außergewöhnlichen Leistung verdienten sie sich das Privileg, in Bitterwasser eine Palme pflanzen zu dürfen – eine Ehre, die nur den besten Piloten zuteilwird. Ein Jahr später kehren die beiden nun nach Bitterwasser zurück, um ihre Palme nach alter Bitterwasser-Tradition in feierlicher Zeremonie zu pflanzen.